Großbritannien wird den ukrainischen Verteidigungskräften eine weitere Charge von selbstfahrenden Artilleriesystemen vom Typ AS90 liefern. Insgesamt 10 dieser Systeme wurden bereits an die Ukraine geliefert, sechs weitere werden in den kommenden Wochen folgen, teilt das britische Verteidigungsministerium mit.
+++ 23:33 UNO fehlt Geld zur Unterstützung der Ukrainer im Winter +++
Die Vereinten Nationen haben nach eigenen Angaben deutlich zu wenig Geld, um den Menschen in der Ukraine im anstehenden Winter zu helfen. "Das Finanzierungsniveau von Organisationen wie unsere ist für diese Jahreszeit viel zu niedrig", sagt die Ukraine-Verantwortliche des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), Karolina Lindholm Billing. Das UNHCR habe derzeit nur 47 Prozent der Mittel, die es benötige, um die Millionen von Ukrainern zu unterstützen, die vertrieben worden oder vom Krieg in ihrem Land betroffen seien. Im vergangenen Jahr um diese Zeit war das UNHCR zu 70 Prozent finanziert.
+++ 22:13 Biden: USA werden Ukraine-Hilfe forcieren +++
Die USA werden nach Darstellung von Präsident Joe Biden ihre Hilfen für die Ukraine in seiner verbleibenden Amtszeit forcieren. Damit werde die Verhandlungsposition der Regierung in Kiew gestärkt, sagt Biden vor einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj in Washington. Bidens Amtszeit geht bis Januar. Er könnte entweder von seiner Vizepräsidentin Kamala Harris oder dem Republikaner Donald Trump abgelöst werden. Es wird erwartet, dass dieser das Engagement der USA für die Ukraine deutlich zurückfahren würde.
+++ 21:34 Ukraine: Russland bereitet Intensivierung der Angriffe bei Saporischschja vor +++
Nach ukrainischen Geheimdienstinformationen wird erwartet, dass die russischen Truppen ihre Angriffsaktivitäten in der Region Saporischschja bald verstärken werden. "In den letzten Tagen ist eine Tendenz zur Eskalation der Lage im Abschnitt der Kampfzone im Gebiet Saporischschja festzustellen", sagt ein Sprecher der im Süden der Ukraine stationierten Truppen im nationalen Fernsehen. "In den letzten 24 Stunden gab es fünf [russische] Angriffe, und wir können sagen, dass diese Zahl noch steigen könnte, da unsere Informationen darauf hindeuten, dass der Feind die Angriffsgruppen in der Nähe der [Siedlung] Pryiutne konzentriert." Zudem habe man auf russischer Seite leichte Geländefahrzeuge erhalten, so der Sprecher. "Das bedeutet, dass sie Angriffsoperationen vorbereiten."
+++ 21:00 Biden bei Treffen mit Selenskyj: Russland wird nicht die Oberhand gewinnen +++
Zum Auftakt ihres Treffens in Washington hat US-Präsident Joe Biden dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj die weitere Unterstützung der Vereinigten Staaten zugesichert. "Russland wird nicht die Oberhand gewinnen, die Ukraine wird dies tun", sagte Biden beim Empfang seines ukrainischen Kollegen im Oval Office im Weißen Haus: "Und wir werden Ihnen weiterhin bei jedem Schritt zur Seite stehen."
+++ 20:42 Orban-Berater: Verteidigung der Ukraine gegen Russland ist "unverantwortlich" +++
Ein hochrangiger Berater von Ungarns Regierungschef Viktor Orban hat mit einer Äußerung zur ukrainischen Reaktion auf den russischen Angriffskrieg für Kritik gesorgt. Der politische Direktor des Ministerpräsidenten, Balasz Orban, habe mit seiner Äußerung, Ungarn habe aus der blutigen Niederschlagung des Volksaufstand von 1956 "Vorsicht" gelernt, tausende ungarische Freiheitskämpfer beleidigt, schreibt Oppositionsführer Peter Magyar bei Facebook. Die Kritik bezieht sich auf eine Äußerung des Regierungsberaters Orban, der nicht mit dem ungarischen Ministerpräsidenten verwandt ist, vom Mittwoch. Mit Blick auf den ungarischen Volksaufstand gegen die Sowjetunion im Jahr 1956 sagte Orban in einem von der regierungsfreundlichen Zeitung "Mandiner" veröffentlichten Video, Ungarn würde "vermutlich nicht" in einen Krieg eintreten, wie es der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksyj vor zweieinhalb Jahren getan habe, da dies "unverantwortlich" sei. "Es ist offensichtlich, dass er sein Land in einen Verteidigungskrieg geführt hat, viele Menschen starben, Gebiete wurden verloren", führte Orban aus.
+++ 20:10 Litauen rüstet eigene Drohnen-Streitkräfte auf – und liefert an die Ukraine +++
Die litauische Regierung wird den ukrainischen und litauischen Streitkräften Tausende von lokal hergestellten First-Person-View-Drohnen liefern. Das litauische Verteidigungsministerium hat mit dem Drohnenunternehmen Granta Autonomy mit Sitz in Vilnius einen Vertrag über eine Million US-Dollar für dessen neue Quadcopter-Plattform GA-10-FPV-AI abgeschlossen, berichtet das Portal Defense News. Insgesamt werden 2300 Drohnen an das litauische Militär geliefert und 5000 Einheiten an die Ukraine gespendet.
+++ 19:38 Pistorius mit Aufforderung an "gesamten Westen" +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat bei einem Besuch in Polen die weitere Unterstützung des "gesamten Westens" für die von Russland angegriffene Ukraine gefordert. Es sei gleichzeitig jedoch "immer richtig, danach zu suchen, welche Wege zu Frieden führen können", sagt Pistorius. Bislang seien aber alle diese Bemühungen am russischen Präsidenten Wladimir Putin gescheitert. "Klar bleibt, die Ukraine braucht weiter unsere Unterstützung, die des gesamten Westens und aller Länder, die etwas dazu beitragen können", so Pistorius in Stettin bei einer Feier zum 25-jährigen Bestehen des Multinationalen Korps Nord-Ost. Putin könne für Frieden sorgen, "indem er morgen seine Truppen abzieht". Bis der Kreml-Chef dies tue und es Friedensverhandlungen gebe, "muss die Ukraine unterstützt werden".
+++ 19:03 72. Brigade dementiert Berichte über Rückzug aus Wuhledar +++
Die 72. Mechanisierte Brigade der ukrainischen Armee bestreitet, dass sie sich aus Wuhledar zurückzieht. Einer der Soldaten sagt in einem auf der Facebook-Seite der Armee-Einheit veröffentlichten Video, dass die ukrainischen Verteidiger immer noch die Linie halten, obwohl die russischen Besatzungstruppen schwere Angriffe durchführen. Im Hintergrund sind laute Explosionen zu hören: "Wir wollen alle Zweifel und die Meinung von Pseudo-Experten ausräumen, dass die 72 sich zurückzieht. Wir sind jetzt hier, trotz schwerer Angriffe und schwieriger Umstände. Heute ist der 26.09.2024. Ruhm für die Ukraine", so der Soldat.
+++ 18:27 Thiele: "Putin pokert und unser Einsatz ist unsere Bevölkerung" +++
Nach wie vor fordert die Ukraine, Waffen aus dem Westen auch im Zentrum Russlands nutzen zu dürfen. Doch die USA und Deutschland bleiben vorsichtig aus Sorge vor einer Eskalation. Im ntv-Interview ordnet Militärexperte Ralph Thiele die Angst vor einer Kriegsausweitung ein.
Politik 26.09.24
Thiele zu Forderungen der Ukraine "Putin pokert und unser Einsatz ist unsere Bevölkerung"
+++ 18:05 Biden-Regierung will Ukraine keine Phosphor-Munition liefern+++
Das Weiße Haus lehnt einen Vorstoß des Pentagons für Phosphormunition für die Ukraine ab. Darüber berichtet die "Kyiv Post" unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen. Demnach könnte die Munition an die Ukraine später aber geliefert werden, ohne dass dies der Öffentlichkeit bekanntgegeben wird. In dem Bericht heißt es, das Weiße Haus habe den Vorschlag mehrfach abgelehnt, weil es Bedenken wegen des möglichen Missbrauchs von weißem Phosphor und der Gefahr von zivilen Opfern gebe.
+++ 17:26 Weber: Moskaus "Dampfwalze geht voran"+++
Präsident Selenskyj wirbt in den USA für seinen "Siegesplan". Sicherheitsexperte Weber glaubt jedoch, die Absichtsbekundungen des ukrainischen Präsidenten "helfen im Moment gar nichts". Zudem drohten zwei Faktoren, die Verhandlungsposition Kiews dramatisch zu verschlechtern.
Politik 26.09.24
Moskaus "Dampfwalze geht voran" Weber: Parameter verschieben sich zugunsten Russlands
+++ 16:58 Russland setzt erstmals Drohnen mit Musks Starlink-System ein +++
Die ukrainische Flugabwehr hat erstmals bei einem nächtlichen Angriff russische Drohnen zerstört, die mit Elon Musks Satellitenkommunikationssystem Starlink ausgestattet waren. Dabei handelt es sich um Kamikaze-Drohnen iranischer Bauart vom Typ Shahed-136, berichtet das proukrainische Portal Defense Express. Insgesamt wurden 28 von 32 Drohnen bei dem Angriff abgeschossen. Laut dem Bericht lässt sich über die Seriennummer des Terminals voraussichtlich auch der Ursprung der Satellitensysteme feststellen. Neben einer gesteigerten Reichweite ist durch die Ausrüstung mit Starlink auch eine Änderung des Flugziels aus großer Entfernung möglich.
+++ 16:35 Russland terrorisiert Saporischschja die dritte Nacht in Folge mit Lenkraketen +++
Saporischschja wird erneut von russischen Raketen getroffen. Der Angriff findet in der Nacht statt. Laut ukrainischen Angaben kommen dabei wieder Zivilisten zu Schaden. Unter den Verletzten soll sich demnach auch eine 14-Jährige befinden.
Politik 26.09.24
Verletzte nach russischem Angriff Lenkraketen treffen Saporischschja dritte Nacht in Folge
+++ 15:58 Tarnaktion: Russen lackieren Aufklärungsdrohne in ukrainischen Farben +++
Russlands Streitkräfte haben an der Front offenbar damit begonnen, ihre Aufklärungsdrohnen zur Täuschung in ukrainischen Farben zu lackieren. Der ukrainische Aktivist und Freiwillige Serhii Sternenko veröffentlichte auf Telegram ein entsprechendes Video, das den mutmaßlichen Abschuss einer russischen Drohne vom Typ Zala 421 zeigt. In dem kurzen Clip ist zu sehen, wie sich eine ukrainische FPV-Drohne (First Person View) in luftiger Höhe von hinten einer schwarz lackierten Zala-Aufklärungsdrohne nähert, die auf ihren Flügeln jeweils ein Rundwappen in blauer und gelber Farbe sowie ein Balkenkreuz trägt. Kurz vor der Kollision bricht die Aufnahme ab. Wo und wann das Video entstand, ist unklar.
+++ 15:27 Friedensforscher: "Diplomatie immer Teil des Krieges" +++
Wie finden Kriege ein Ende? Mit dieser Frage beschäftigt sich Friedensforscher Andreas Heimann-Grüder. Mit Blick auf die Ukraine ist eine kurzfristige diplomatische Lösung laut dem Experten kaum möglich. Drei Voraussetzungen seien für eine nachhaltige Verhandlungslösung entscheidend.
Politik 26.09.24
Mit Russland reden, oder nicht? Friedensforscher: "Diplomatie immer Teil des Krieges"
+++ 14:59 Russland meldet sechs Festnahmen nach Brandanschlägen +++
Wegen Brandanschlägen mutmaßlich im Auftrag ukrainischer Geheimdienste sind in Russland sechs Verdächtige nach Behördenangaben festgenommen worden. Dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB zufolge werden ihnen Anschläge auf die Eisenbahn- und Kommunikationsinfrastruktur vorgeworfen. Im Zuge von Vernehmungen seien Beweise dafür erlangt worden, dass sich die mutmaßlichen Täter von ukrainischen Geheimdiensten gegen Bezahlung in kriminelle Machenschaften hätten verwickeln lassen. Für die Angaben gibt es keine unabhängige Bestätigung. Die Verdächtigen wurden laut dem FSB in den Regionen Irkutsk, Nischni Nowgorod und Samara festgenommen, drei von ihnen seien minderjährig. Es laufe ein Strafverfahren wegen mutmaßlicher terroristischer Handlungen und Landesverrats. Ihnen drohen demnach Strafen von 12 bis 20 Jahren bis hin zu lebenslanger Haft.
+++ 14:38 Selenskyj: Neue US-Militärhilfen helfen bei Erringen von Sieg +++
Die neuen US-Militärhilfen von fast acht Milliarden Dollar (rund sieben Milliarden Euro) werden der Ukraine nach den Worten ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beim Erringen eines Sieges im Krieg gegen Russland helfen. "Wir werden diese Hilfe so effektiv und transparent wie möglich einsetzen, um unser wichtigstes gemeinsames Ziel zu erreichen: eine siegreiche Ukraine, einen gerechten und dauerhaften Frieden und transatlantische Sicherheit", versicherte Selenskyj auf X. Er dankt Biden auch für die Ausweitung des F-16-Ausbildungsprogramms.
+++ 14:15 Pistorius: Putin hat "Angst" +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Worten von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius "Angst" vor den demokratischen Werten der Verbündeten der Ukraine. "Putins wahrer Feind, das sagen wir ganz klar, ist unsere freie und unabhängige demokratische Lebensweise", sagt der SPD-Politiker vor dem litauischen Parlament. Pistorius macht sich auch dafür stark, dass die NATO-Länder mehr als zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben sollten. Das Zwei-Prozent-Ziel der NATO sei nur die Basis. "Alle NATO-Partner müssen über diese zwei Prozent hinausgehen.".
+++ 13:49 EU weist Putins Atomdrohungen "entschieden" zurück +++
Die Europäische Union verurteilt scharf die neue Atomwaffendoktrin des russischen Präsidenten Wladimir Putin scharf. Die EU weise "die Drohungen entschieden zurück", sagt der Sprecher des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, Peter Stano. Putin setze damit sein "rücksichtsloses und unverantwortliches Verhalten" fort, so Stano weiter. Er scheue nicht davor zurück, "das nukleare Vabanquespiel immer wieder aufs neue zu spielen". Putin hatte zuvor in Moskau eine erweiterte Doktrin vorgestellt. Sie sieht bei massiven Luftangriffen auf russisches Territorium einen erleichterten Atomwaffeneinsatz vor - selbst wenn die Angriffe mit konventionellen Waffen erfolgen.
Politik 25.09.24
+++ 13:17 Biden lädt zum Ukraine-Gipfel in Deutschland ein +++
US-Präsident Joe Biden lädt zu einem hochrangigen Ukraine-Treffen im Oktober in Deutschland ein. Dabei sollen die Bemühungen von mehr als 50 Ländern koordiniert werden, die die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression unterstützten, teilt das Weiße Haus mit.
Politik 26.09.24
F-16, Patriot, Raketen USA verkünden Acht-Milliarden-Militärpaket für die Ukraine
+++ 13:00 USA versprichen Ukraine Milliardenhilfen +++
US-Präsident Joe Biden sagt der Ukraine eine Ausweitung der US-Unterstützung zu, darunter fast acht Milliarden Dollar - umgerechnet rund sieben Milliarden Euro - an Militärhilfen sowie neue Munition für Waffen mit großer Reichweite. Die USA ergriffen "eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen", "um der Ukraine dabei zu helfen, diesen Krieg zu gewinnen", erklärt Biden mit Blick auf den russischen Angriffskrieg.
+++ 12:40 Kreml: Änderung der russischen Atomwaffendoktrin Signal an den Westen +++
Die von Russlands Präsident Wladimir Putin präsentierten "Klarstellungen" zur Atomwaffendoktrin seines Landes sind nach Angaben des Kreml-Sprechers als konkrete Warnung an den Westen vor einer stärkeren militärischen Unterstützung der Ukraine zu verstehen. Putins Schritt müsse "als ein spezifisches Signal betrachtet" werden, sagt Putins Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. "Ein Signal, das diese Länder vor Konsequenzen warnt, wenn sie sich an einem Angriff auf unser Land mit unterschiedlichen, nicht notwendigerweise atomaren Mitteln beteiligen".
+++ 12:20 Deutschland unterstützt Wiederaufbau der Ukraine mit zusätzlichen 170 Millionen Euro +++
Deutschland will die Wiederherstellung der ukrainischen Energieinfrastruktur mit zusätzlichen 170 Millionen Euro unterstützen. Russlands Angriffskrieg habe den ukrainischen Städten und der Infrastruktur enormen Schaden zugefügt, erklärt Regierungssprecher Steffen Hebestreit nach einem Treffen der Mitglieder des sogenannten Ukraine-Compact am Rande der UN-Generaldebatte in New York. Daher werde das Geld kurzfristig zur Verfügung gestellt. Das Ukraine-Compact besteht aus beim NATO-Gipfel im Juli formulierte Sicherheitszusagen für die Ukraine, die von mehr als 20 Staaten und der EU unterzeichnet wurden.
+++ 11:48 Atomdrohungen verpufft - Putin zieht Konsequenzen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin tritt an die Öffentlichkeit, um die Atomdoktrin seines Landes "klarzustellen". Es ist ein weiterer Versuch, die Atomwaffendrohungen des Kreml vor eine bedrohlichere Kulisse zustellen, wie Russland-Korrespondent Rainer Munz erklärt. Ein ehemaliger Mitarbeiter Putins sieht noch ein weiteres Motiv.
Politik 26.09.24
Doktrin verschärft, was nun? Munz: Atomdrohungen verpufft - Putin zieht Konsequenzen
+++ 11:18 Pistorius: "Für Putins Russland ist die Ukraine nur der Anfang" +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius warnt in einer Rede vor dem litauischen Parlament vor Gefahren durch die Aufrüstung Russlands. "Wir erleben, wie Russland schnell seine Waffenproduktion hochfährt und seine Streitkräfte dramatisch aufbaut. All das lässt keinen Zweifel: Für Russland, für Putins Russland, ist die Ukraine nur der Anfang", sagt der SPD-Politiker. Er versichert zudem: "Die deutschen Streitkräfte sind bereit, eine zentrale Säule der konventionellen Abschreckung und Verteidigung in Europa zu werden."
+++ 10:45 Berichte über russische Kinschal-Raketen in der Ukraine +++
Russland greift ukrainischen Berichten zufolge wieder auf Kinschal-Raketen zurück. Wie Kyiv Independent unter Berufung auf die Luftwaffe schreibt, hat Russland ein Flugzeug vom Typ Mig-31K eingesetzt, das ballistische Kinschal-Raketen transportiert. Mindestens zwei Raketen seien abgeschossen worden. Korrespondenten des Kyiv Independent berichten, dass in Kiew Explosionen zu hören gewesen seien, fast unmittelbar nachdem die Sirenen in der Stadt ertönten. Während des jüngsten Luftangriffsalarms funktionierten die Luftabwehrsysteme nicht, wie die Militärverwaltung Kiews später mitteilt.
+++ 10:10 Russische Drohnen treffen wieder Energieanlagen in der Ukraine +++
Die ukrainische Luftwaffe kann nach eigenen Angaben von 78 georteten russischen Drohnen 66 abschießen. Auch vier Lenkraketen sollen abgefangen worden sein. In den ukrainischen Gebieten Mykolajiw und Iwano-Frankiwsk werden Energieanlagen durch russische Drohnen getroffen, es kommt teilweise zu Stromausfällen.
+++ 09:44 Russische Militärblogger: Ukraine gelingt Vorstoß in Wowtschansk +++
Die ukrainischen Streitkräfte erobern ihre Positionen in Wowtschansk nordöstlich von Charkiw zurück, wie das Institute for the Study of War berichtet. Geolokalisiertes Bildmaterial zeigt demnach, dass die Ukraine Stellungen im Aggregatewerk von Wowtschansk im Zentrum der Stadt zurückerobert hat und in den Nordosten aus Richtung Tyche vorgedrungen ist. Russische Militärblogger erkennen die Eroberung des Werks weitgehend an. Ihnen zufolge konnten die ukrainischen Streitkräfte das Werk allerdings relativ leicht einnehmen, weil sich das russische Militär aus dem Gebiet zurückgezogen habe und das Werk durch Artillerie- und Luftangriffe größtenteils zerstört wurde. Ukrainische Militärquellen nennen die Operation das Ergebnis einer sorgfältigen Planung.
+++ 09:13 Chinas Außenminister bietet Kiew zusätzliche Hilfe an +++
Chinas will seinem Außenminister Wang Yi zufolge eine stabile Entwicklung der bilateralen Beziehungen zur Ukraine aufrechterhalten. Bei einem Treffen mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha am Rande der UN-Vollversammlung habe Wang die Bereitschaft Chinas erklärt, der Ukraine je nach ihren Bedürfnissen zusätzliche Hilfe anzubieten, berichtet die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Offiziell hält sich Peking aus dem Krieg raus. Zugleich unterhält es enge Kontakte zu Moskau.
+++ 08:49 Russische Drohnen über Kiew +++
In der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew werden in der Nacht mehr als 15 russische Drohnen gesichtet, von denen etwa 10 von der Luftabwehr abgeschossen wurden. Dies schreibt Kyiv Independent unter Berufung auf die Militärverwaltung. Verletzte werden nicht gemeldet. Durch herabfallende Trümmer kommt es aber zu einem Brand, eine Gasleitung und etliche Autos werden beschädigt. Trümmer werden laut den örtlichen Behörden auch auf dem Gelände eines Kindergarten gesichtet. Der Luftalarm in Kiew dauert fünfeinhalb Stunden.
+++ 08:20 Ex-Innenminister kritisiert Selenskyjs Siegesplan +++
Der frühere Innenminister der Ukraine, Jurij Luzenko, nennt den Siegesplan von Präsident Wolodymyr Selenskyj "unrealistisch". Bei Facebook schreibt er, Selenskyj könnte einfach hoch pokern, um am Ende dem Westen eine Schuld an der Niederlage des Landes zu geben: "Es sieht so aus, als ob der maximalistische Siegesplan nur dafür geschrieben wurde, um die bekanntermaßen unmögliche Unterstützung nicht zu erhalten, die Verbündeten des Verrats zu bezichtigen und zu Verhandlungen mit Russland überzugehen." Luzenko war Generalstaatsanwalt und steht auf der Seite des ehemaligen Präsidenten Petro Poroschenko. Der wegen des Vorwurfs des Hochverrats in Untersuchungshaft sitzende Parlamentsabgeordnete Olexander Dubinskyj vergleicht Selenskyj mit einem Zauberkünstler, der ständig dem Publikum verspreche, einen weißen Hasen aus dem Zylinder zu ziehen, den Trick aber schuldig bleibe. Ebenso wirft er dem Präsidenten vor, seinen Siegesplan dem Hauptbetroffenen, dem ukrainischen Volk, vorzuenthalten.
+++ 07:43 Russischer Botschafter: "Wir haben die Ukraine nicht überfallen" +++
Der russische Botschafter in Berlin, Sergej Netschajew, kündigt eine harte Reaktion auf die ukrainischen Eroberungen in Kursk an. Diese seien ein "Terroranschlag", sagt er dem Pioneer. "Das ist für uns absolut inakzeptabel und wir werden das wiedergutmachen." Damit meine er in erster Linie die "Säuberung der russischen Grenzgebiete. Die ist schon im vollen Gange." Außerdem würden die Bedingungen für weitere Friedensverhandlungen "noch strenger sein als vorher". Russische Truppen besetzen seit zehn Jahren ukrainische Gebiete, vor zweieinhalb Jahren startete Moskau einen Großangriff auf das Land – was Netschajew abstreitet: "Wir haben die Ukraine nicht überfallen. Wir haben versucht, diesen Krieg einzustellen und zu beenden, der seit mindestens zehn Jahren – insbesondere gegen die russische Bevölkerung in den östlichen Regionen der früheren Ukraine – geführt wird." Die russischsprachige Bevölkerung, die vor allem in der Ostukraine lebt, leidet besonders unter den Angriffen der Kremltruppen.
Politik 26.09.24
Dialektik in Zeiten des Krieges Russischer Botschafter: "Wir haben die Ukraine nicht überfallen"
+++ 07:06 Produktion von Kampfdrohnen in China für Russland: NATO und USA zutiefst besorgt +++
Die USA zeigen sich der Agentur Reuters zufolge zutiefst besorgt über einen Bericht, wonach Russland in China heimlich ein Waffenprogramm für Langstrecken-Drohnen vorantreibt. Wie Reuters kurz zuvor vermeldet hatte, hat die Firma IEMZ Kupol, eine Tochter des russischen Rüstungskonzerns Almas-Antej, eine Drohne des Typs Garpija-3 in China mit der Hilfe chinesischer Spezialisten entwickelt und getestet. Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses erklärt, es gebe zwar keine Anzeichen dafür, dass die chinesische Regierung von diesen Vorgängen gewusst habe. Zugleich betont er, China sei dafür verantwortlich, dass seine Unternehmen keine tödliche Hilfe für Russland leisteten. Pekings Bemühungen, solche Aktivitäten zu verhindern, reichten "eindeutig nicht aus", die USA würden möglicherweise Maßnahmen gegen die beteiligten chinesischen Unternehmen ergreifen. Ein NATO-Sprecher äußert sich ebenfalls beunruhigt: "Diese Berichte sind sehr besorgniserregend, und die Bündnispartner beraten sich in dieser Angelegenheit."
Politik 25.09.24
Erstmals komplettes Waffensystem Kreise: China baut Kampfdrohnen für Russland
+++ 06:35 Washington will mit Selenskyj Friedensplan für die Ukraine erörtern +++
Wolodymyr Selenskyj will US-Präsident Joe Biden bei einem Besuch in Washington Einzelheiten zu seinem Friedensplan für die Ukraine darlegen. Heute wird der ukrainische Präsident von Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris im Weißen Haus empfangen. Bei dem Plan geht es darum, wie aus Sicht Selenskyjs ein Sieg der Ukraine im Krieg gegen den Angreifer Russland und ein gerechter Frieden erreicht werden können. Schon bei einer Begegnung am Rande der UN-Generalversammlung in New York hätten Selenskyj und Biden über den Plan gesprochen, teilt das Weiße Haus mit. In Washington wolle man diesen weiter erörtern. Biden habe Selenskyj auch gesagt, dass er eine Aufstockung der US-Militärhilfe für die Ukraine veranlasst habe, die er heute bekanntgegeben wolle und die der Ukraine zum Sieg verhelfen werde. Weitere Details nennt das Weiße Haus nicht. Es bleibt offen, um welche Art von Hilfe es sich handelt.
Politik 25.09.24
Druck auf Russland Ändert Selenskyj mit dem "Siegesplan" die Ziele der Ukraine?
+++ 06:06 Moskau: Konstruktive Entwicklung im russisch-vatikanischen Dialog +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow und der vatikanische Staatssekretär, Kardinal Pietro Parolin, haben humanitäre Fragen im Zusammenhang mit dem seit zweieinhalb Jahren andauernden "Konflikt" in der Ukraine erörtert, teilt das russische Außenministerium mit. "Die Seiten stellten eine konstruktive Entwicklung im russisch-vatikanischen Dialog fest, sowohl im Hinblick auf die Beziehungen zwischen Staaten und Kirchen als auch auf gemeinsame Aktionen im humanitären Bereich im Kontext der Ukraine-Krise", heißt es in der Erklärung des Ministeriums. Moskau vermeidet seit dem Überfall auf das Nachbarland das Wort "Krieg" und spricht stattdessen von "Konflikt" und "Krise".
+++ 05:43 Malteser wollen auch zivile Helfer kriegstüchtig machen +++
Der Malteser Hilfsdienst hält eine verstärkte gemeinsame Vorbereitung auf Einsätze ziviler Helfer auch im Konfliktfall für nötig. Dafür sei es wichtig, "sich ganz anders aufzustellen", sagt der neue Malteser-Bundesbeauftragte für Krisenresilienz, Martin Schelleis. Der Begriff der Kriegstüchtigkeit und damit die Frage der Wehrfähigkeit und der Zivilschutzfähigkeit habe "natürlich Auswirkungen auch für eine Organisation wie die Malteser", sagt Schelleis. Der Generalleutnant a.D. war zuletzt Inspekteur der Streitkräftebasis der Bundeswehr und soll nun die zivil-militärische Zusammenarbeit voranbringen.
+++ 04:43 Kiew: Putins Verschärfung der Nukleardoktrin "Erpressung" +++
Das Büro des ukrainischen Präsidenten bezeichnet die Aussagen von Kremlchef Wladimir Putin zur Ausweitung der russischen Nuklear-Doktrin als Erpressung. "Außer der nuklearen Erpressung verfügt die Russische Föderation über kein anderes Mittel globaler Einschüchterung. Diese Werkzeuge werden nicht funktionieren", schreibt Andrij Jermak, Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros auf Telegram. Der Kremlchef erklärte zuvor, Russlands nukleare Abschreckungsdoktrin sei nun verschärft worden.
+++ 03:48 Biden sagt Kiew Wiederaufbauhilfe zu +++
US-Präsident Joe Biden bekräftigt gemeinsam mit internationalen Partnern, der Ukraine beim Wiederaufbau zur Seite zu stehen. "Wir sind entschlossen, der Ukraine die Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die sie braucht, um stärker zu werden als zuvor", sagt er am Rande der UN-Vollversammlung in New York. Es sei kein Geheimnis, dass die russischen Angriffe erheblichen Schaden verursacht hätten. Doch die Ukraine sei wirtschaftlich widerstandsfähig.
+++ 02:42 Explosionen nach Luftangriffen auf Kiew +++
Ukrainische Luftabwehreinheiten haben nach Augenzeugenberichten in der Umgebung von Kiew mindestens fünf Drohnen abgeschossen. In der Hauptstadt seien Explosionen zu hören, berichten Reuters-Augenzeugen. In Kiew und weiten Teilen der Zentralukraine gilt weiterhin Luftalarm.
+++ 01:37 Treffen Trumps mit Selenskyj fällt wohl aus +++
Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump plant Insidern zufolge kein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj während seines Besuchs in den USA. Eine Zusammenkunft der beiden Männer sei zum jetzigen Zeitpunkt äußerst unwahrscheinlich, sagen mit der Angelegenheit vertraute Personen. Trump selbst hatte vergangene Woche angedeutet, dass er sich wohl mit dem ukrainischen Staatsoberhaupt treffen wolle. Vor seiner Reise sagte Selenskyj, er wolle Trump, den demokratischen Präsidenten Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris treffen, um seinen "Siegesplan" zur Beendigung des Krieges in der Ukraine vorzustellen.
+++ 00:38 USA sagen Kiew 375 Millionen Dollar Waffenhilfe zu +++
US-Außenminister Antony Blinken kündigt neue Militärhilfen für die Ukraine in Höhe von 375 Millionen Dollar (rund 337 Euro) an. "Die Vereinigten Staaten stehen hinter der Verteidigung der Ukraine gegen Russlands brutale Aggression", erklärt Blinken. Washington werde die neue Hilfe "so schnell wie möglich bereitstellen", fügt er hinzu. Das neue Paket umfasse "Munition und Unterstützung" für das US-Artilleriesystem Himars sowie Streu- und Artilleriemunition, gepanzerte und leichte Artilleriefahrzeuge, Kleinwaffen und "Panzerabwehrwaffen".
+++ 23:39 Trump greift Selenskyj an: "So viele Tote" +++
Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump wirft dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor, dass dieser keine Abmachung mit Moskau treffe, um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. "Wir geben weiterhin Milliarden von Dollar an einen Mann, der sich weigert, einen Deal einzugehen", sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in North Carolina. Es gebe "so viele Tote", so der Ex-Präsident. "Jeder Deal, selbst der schlechteste Deal, wäre besser gewesen als das, was wir jetzt haben."
+++ 22:35 US-Republikaner werfen Selenskyj Wahlbeeinflussung vor und fordern, Botschafterin zu "feuern" +++
Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, Republikaner Mike Johnson, wirft Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj Wahlbeeinflussung zugunsten der Demokraten vor. Er fordert zudem in einem Brief, die ukrainische Botschafterin in den USA "zu feuern". Der Grund: Am Wochenende besuchte Selenskyj mit Politikern der Demokraten eine Munitionsfabrik im Bundesstaat Pennsylvania. Der Trip war laut Johnson von Botschafterin Markarova organisiert worden. Republikaner seien "absichtlich" nicht eingeladen gewesen, klagt der Politiker in seinem Schreiben. Der Aufsichtsausschuss in der von den Republikanern kontrollierten Kongresskammer leitete deshalb eine Untersuchung ein. Der republikanische Ausschussvorsitzende gibt an, mögliche Verwendung von Steuergeldern für den Wahlkampf von Vizepräsidentin Kamala Harris und damit "Machtmissbrauch" zu prüfen. Harris ist zugleich Präsidentschaftskandidatin der Demokraten. Selenskyj war von einem Flugzeug der US-Luftwaffe nach Pennsylvania geflogen worden.
+++ 22:06 Kreml-Berater: Region Kursk "wird in naher Zukunft befreit" +++
Der Kreml-Berater Alexei Djumin zeigt sich überzeugt davon, dass die russische Armee die ukrainischen Streitkräfte aus der russischen Region Kursk zeitnah vertreiben wird. Darüber gebe es "keinen Zweifel". Djumin bezieht sich bei seinen Äußerungen auf Pläne der russischen Armeeführung. "Unser Territorium wird in naher Zukunft befreit", sagt er. Die Vorhaben seien "mutige Handlungen" der russischen Soldaten. Ukrainische Truppen hatten am 6. August eine Offensive auf russisches Staatsgebiet begonnen, inzwischen verteidigen sie die Landstriche gegen Versuche der russischen Armee, sie zurückzuerobern. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet Territorium als "Verhandlungsinstrument".
+++ 21:27 Britischer Premier Starmer bei UN: Russland behandelt eigene Bürger "wie Fleischstücke" +++
In seiner ersten Rede vor dem UN-Sicherheitsrat wirft der britische Premier Keir Starmer Russland vor, die eigenen Bürger im Ukraine-Krieg wie "Fleischstücke" zu behandeln. 600.000 russische Soldaten seien in dem Krieg getötet oder verletzt worden, sagt er. "In der UN-Charta, die Sie hier vertreten, ist von Menschenwürde die Rede, nicht davon, die eigenen Bürger wie Fleischstücke zu behandeln und durch den Fleischwolf zu drehen", so Starmer in Richtung der russischen Vertreter. Er frage sich, wie Moskau sich überhaupt im UN-Hauptquartier zeigen könne, sagt der britische Regierungschef. Der russische Vizebotschafter bei den Vereinten Nationen, Dmitri Poljanski, zeigt sich unberührt und blättert währenddessen in seinen Unterlagen.
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